Krankenhäuser im Versorgungskontinuum
Krankenhäuser stehen im Fokus eines neuen Transformationsfonds von 50 Milliarden Euro, um die Infrastruktur zu verbessern. Die Investitionspolitik der Bundesländer ist stark kritisiert, da sie nur die Hälfte des Bedarfs deckt. Experten fordern eine integrierte Versorgung, um die Sektorentrennung zwischen ambulanter und stationärer Versorgung zu überwinden.
Krankenhäuser und die Arbeit der Bundesregierung ab Frühjahr 2025
März 2025
Dieser TICKR markiert den Einstieg in das Monitoring zur zukünftigen Rolle von Krankenhäusern im Versorgungskontinuum. Wir beobachten wichtige Entwicklungen und interpretieren Wortmeldungen, die uns wichtig erscheinen, die künftige Rolle von Krankenhäusern – abgesehen von stationärer Versorgung – einschätzen zu können.
März 2025
Wie profitieren Krankenhäuser vom geplanten Sondervermögen für Infrastruktur pro Jahr?
Das geplante Sondervermögen für Infrastruktur von Union und SPD (500 Milliarden Euro) soll auch Krankenhäusern zugutekommen. Konkret ist ein Transformationsfonds mit 50 Milliarden Euro über zehn Jahre vorgesehen, was etwa 5 Milliarden Euro jährlich entspricht → →. Umstritten ist jedoch die Verteilung: Während Universitätskliniken, BG-Kliniken und kommunale Großkrankenhäuser fordern, Mittel auf Einrichtungen mit kritischer Infrastruktur (mehr als 30.000 Behandlungsfälle/Jahr) zu konzentrieren → →, möchte die Deutsche Krankenhausgesellschaft die Gelder für einen breiten Transformationsprozess nutzen 3.
Wie läuft der Diskurs um die Investitionsfreudigkeit der Bundesländer, die für die Ausstattung und Planung von Krankenhäusern zuständig sind?
Die aktuelle Investitionspolitik der Länder steht stark in der Kritik. Obwohl sie nach dem Prinzip der dualen Finanzierung für Krankenhausinvestitionen zuständig sind, decken sie nur etwa die Hälfte des Bedarfs →. Die Investitionsquoten variieren erheblich: Schleswig-Holstein führt mit 4,3 %, während Berlin und Sachsen-Anhalt mit je 1,7 % das Schlusslicht bilden 11. Der entstandene Investitionsstau wird auf mindestens 30 Milliarden Euro geschätzt →.
Am Rande des DRG Forum 2025 bemerkte der ehemalige Asklepios-Chef Kai Hankeln. Auffällig sei die veränderte Stimmung. Die frühere Krisenstimmung ist wohl einer trügerischen Zuversicht angesichts der angekündigten Milliarden gewichen. Dabei sind 5 Mrd. Euro jährlich kaum ausreichend. Nach seiner Einschätzung entspricht das in etwa der Summe, die die Länder den Kliniken aktuell jährlich vorenthalten →. Damit wäre die für den Gesetzestext errungene Einigung über »Zusätzlichkeit« an dieser Stelle eine Mogelpackung.
Interessant für eine Cultural Foresight Kampagne sind die Gespräche um eine zukünftige Rolle der Krankenhäuser im Sinne eines Versorgungskontinuums.
Im Zentrum der Debatte steht die Neuausrichtung der Krankenhauslandschaft hin zu einem Versorgungskontinuum. Experten betonen: »Die integrierte Versorgung ist nicht nur möglich, sie ist notwendig!« → Die strikte Sektorentrennung zwischen ambulant und stationär soll überwunden werden →. Innovative Konzepte wie Level-1i-Krankenhäuser →, Intersektorale Gesundheitszentren14 und hybride Vergütungsmodelle → sollen insbesondere in ländlichen Regionen eine durchgängige Versorgungskette schaffen. Die Regierungskommission empfiehlt regionale Planungsgremien, die stationäre und ambulante Versorgung gemeinsam koordinieren →.