Open Foresight Cycle

Dekonstruktion

Ursachen

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Psychohistorische Ursachen

Kulturelle strategische Vorausschau

Psychologische, psychohistorische strukturelle Ursachen sind tief verwurzelte, historisch gewachsene Bedingungen, die psychische Prozesse und gesellschaftliche Phänomene prägen. Sie manifestieren sich sowohl auf individueller als auch kollektiver Ebene und sind oft resistent gegenüber Veränderungen, da sie in der Persönlichkeitsstruktur und im sozialen Gefüge verankert sind. Die Psychohistorie untersucht, wie vergangene Erfahrungen und transgenerationale Übertragungen diese Muster formen und fortwirken.

Written by: Redaktion

2.5

Update from Jul 9, 2025

Die strukturelle Ursache mit eine psychohistorischen Ausrichtung spielt als Vektor eine wichtige Spur innerhalb des Cultural Strategic Foresight Frameworks. Im Rahmen der Causal Layered Analysis (CLA), die methodische die im Framework die Phase der Dekonstruktion kennzeichnet, werden psychohistorische Ursachen vorrangig auf der Ebene der »systemischen Gründe« sowie teilweise auf der Ebene der »Weltanschauungen/Ideologie« untersucht.

Die Dekonstruktion im Cultural Strategic Foresight hinterfragt kulturelle Annahmen und Normen kritisch, will Werte überprüfen und verborgene Strukturen freilegen. Die psychohistorische Perspektive erweitert diesen Ansatz, indem sie die historische Dimension und die transgenerationalen Übertragungsprozesse systematisch in die Analyse einbezieht.

Durch die Identifikation und Analyse psychohistorischer Ursachen lassen sich jene tief verwurzelten Bedingungen erkennen, die aktuelle Problemstellungen maßgeblich beeinflussen, jedoch oft im Verborgenen wirken. Diese Erkenntnisse bilden eine wesentliche Grundlage für die nachfolgende Szenarienbildung nach den Archetypen von Jim Dator (Continuation, Collapse, Discipline, Transformation), die wir als weiteres Analyse-Werkzeug einsetzen.

Im Kontext des Cultural Strategic Foresight ermöglicht die Auseinandersetzung mit psychohistorischen strukturellen Ursachen eine Überwindung oberflächlicher Betrachtungen und eröffnet Zugänge zu fundamentalen Veränderungsmöglichkeiten. Sie trägt dazu bei, die Zeitkollisionen zwischen schnellen technologischen Entwicklungen und langsameren kulturellen Anpassungsprozessen zu verstehen und in der strategischen Planung zu berücksichtigen.

Diese tiefere Analyse schafft die Voraussetzung für die spätere Rekonstruktionsphase, in der neue Narrative, Strategien und Werte entwickelt werden, die den identifizierten psychohistorischen Mustern Rechnung tragen und alternative Zukunftspfade eröffnen können.

Wann ist eine psychohistorische Analyse besonders relevant?

Eine Analyse psychohistorischer Ursachen bietet sich in folgenden Kontexten besonders an:

  • Bei wiederkehrenden gesellschaftlichen Mustern, die trotz rationaler Gegenmaßnahmen persistieren (z.B. Reproduktion von epistemische Ungerechtigkeiten im Gesundheitswesen oder ökonomische Krisen).

  • Wenn offenkundige Erklärungsmodelle oder oberflächliche Analysen keine befriedigenden Antworten auf komplexe gesellschaftliche Phänomene liefern.

  • Bei der Betrachtung transgenerationaler Themen wie historischen Traumata (Stichwort Pandemie), kollektiven Schuldfragen oder tief verankerten kulturellen Identitätskonstrukten.

  • Im Kontext strategischer Zukunftsplanung, besonders wenn fundamentale Transformationen angestrebt werden, die über technische oder politische Lösungen hinausgehen.

  • Bei der Untersuchung von Widerständen gegen Veränderungen, die auf rationaler Ebene kaum erklärbar sind.

Die psychohistorische Analyse erfordert spezifische methodische Kompetenzen und eine interdisziplinäre Herangehensweise. Sie verbindet historische Forschung mit tiefenpsychologischen Erkenntnissen und sozialwissenschaftlichen Methoden. Im Cultural Strategic Foresight Framework ergänzt sie die systemische und technische Perspektive um eine essentielle Dimension, die besonders für langfristige Transformationsprozesse relevant ist.

Erläuterung der psychohistorischen Ursachenforschung

Unter einer psychologischen, psychohistorischen strukturellen Ursache verstehen wir eine tiefgreifende, historisch gewachsene und im Unbewussten von Individuen oder Gruppen verankerte Bedingung. Diese prägt psychische Prozesse, Verhaltensweisen und gesellschaftliche Phänomene maßgeblich und entzieht sich häufig der bewussten Wahrnehmung oder gezielten Veränderung.

Die analytische Betrachtung erfordert eine Differenzierung mehrerer Dimensionen.

Die psychologische Dimension umfasst die vielschichtigen Ebenen der menschlichen Psyche. Sie erstreckt sich über bewusste und unbewusste Gedanken, Gefühle, Motivationen, Ängste, Abwehrmechanismen und Persönlichkeitsstrukturen. Hier manifestieren sich jene dynamischen Prozesse, die sowohl individuelles als auch kollektives psychisches Erleben konstituieren und perpetuieren.

Die psychohistorische Perspektive fokussiert auf die temporale Genese dieser psychologischen Muster. Die von Lloyd deMause und anderen Theoretikern begründete Psychohistorie untersucht die transformative Wirkung vergangener Erfahrungen. Individuell richtet sich die Aufmerksamkeit dabei auf frühkindliche Prägungen wie Erziehungspraktiken, Traumata und Bindungsmustern. Für unsere Arbeit entscheidender sind die kollektiven historischen Ereignissen wie kriegerischen Auseinandersetzungen, sozialen Transformationsprozessen und kulturellen Normierungen. Für ein Krankenhaus kann das sein, in ver Vergangnheit häufiger als Einrichtung infrage gestellt worden zu sein. Im Zuge der anstehenden Krankenhausreform kann davon ausgegangen werden, dass wir später ein Defizit in der organisationalen Resilienz erkennen können, die auf den Übergang zwischen einst Häusern mit hoher Tradition und Reputation zu kleineren Einheiten zurückzuführen wären.

Diese Disziplin postuliert, dass psychische Konfigurationen nicht isoliert entstehen, sondern durch historische Prozesse und historische Übertragungen geformt werden. Dies impliziert die Möglichkeit, dass unverarbeitete Konflikte oder traumatische Erfahrungen früherer Entwicklungsphasen in gegenwärtigen Manifestationen fortwirken.

Die strukturelle Komponente verweist auf die profunde Verankerung und schwere Zugänglichkeit dieser Ursachen.

  • Auf individueller Ebene können strukturelle Ursachen als fundamentale Persönlichkeitsdispositionen, Abwehrmechanismen oder »Strukturpathologien« in Erscheinung treten. Diese beeinflussen das Erleben und Verhalten eines Menschen nachhaltig und erweisen sich als resistente Faktoren gegenüber Veränderungsversuchen, da sie essentielle Bausteine der psychischen Architektur darstellen.

  • Im kollektiven Kontext manifestieren sich strukturelle Ursachen als überindividuelle Muster, Normen, Werte, Institutionen und soziale Praktiken. Diese determinieren das psychologische Erleben und Verhalten sozialer Gruppen oder ganzer Gesellschaften. Hierzu zählen tief verwurzelte Vorurteile, Machtstrukturen und verschiedene Formen der Diskriminierung wie strukturelle Gewalt oder institutionalisierte Ausgrenzungsmechanismen. Diese historisch gewachsenen Strukturen sedimentieren im Denken und Handeln der Menschen und wirken oftmals ohne explizite Intention der beteiligten Individuen quasi unsichtbar und systematisch.

Eine psychologische, psychohistorische strukturelle Ursache konstituiert sich demnach als komplexes Geflecht individueller und kollektiver psychischer Muster, die sich transgenerational entwickelt haben und tief in der Persönlichkeitsstruktur und im gesellschaftlichen Gefüge verankert sind. Sie beeinflussen kognitive, emotionale und behaviorale Prozesse auf fundamentaler Ebene und zeigen bemerkenswerte Resistenz gegenüber oberflächlichen Interventionen. Die Psychohistorie unternimmt den Versuch, diese verborgenen historischen Wurzeln psychologischer Phänomene zu ergründen, um ein differenzierteres Verständnis menschlichen Verhaltens und gesellschaftlicher Entwicklungsdynamiken zu gewinnen.

Open Foresight Cycle

2.5

Cultural Strategic Foresight

Groundwork

Dekonstruktion

Litanei

Systemische Ursachen

Weltbilder & Ideologien

Mythen & Metpahoriken

Szenarien

Rekonstruktion

Neue Narrative

Neue Gewissheiten

Neue Anliegen

Neue Werte & Strategien

Iteration

Methoden

Cultural Strategic Foresight

Groundwork

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Litanei

Systemische Ursachen

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Neue Gewissheiten

Neue Anliegen

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Frank Stratmann

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I am Frank Stratmann – an experienced foresight and communication designer, passionately working for healthcare professionals. Also known as @betablogr.

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