Über die Kampagne
Zahlen und Fakten zur ambulanten Versorgung in Deutschland
Die ambulante Versorgung bildet das Rückgrat des deutschen Gesundheitssystems mit einer beeindruckenden Reichweite und Kapazität. Die vorliegenden Daten zeigen die Bedeutung dieses Sektors anhand umfassender statistischer Indikatoren, die seine Entwicklung, Struktur und Leistungsfähigkeit dokumentieren. Der ambulante Sektor hat in den letzten Jahren einen bemerkenswerten Anstieg sowohl bei den Behandlungsfällen als auch bei der Anzahl der tätigen Ärztinnen und Ärzte verzeichnet, wobei gleichzeitig ein Trend zu flexibleren Arbeitsmodellen erkennbar wird.
Umfang der ambulanten Behandlungen und Patientenkontakte
Die ambulante medizinische Versorgung in Deutschland erreicht einen außerordentlich großen Teil der Bevölkerung. Im Jahr 2022 wurden in Deutschland rund 79,3 Millionen Personen ambulant von Ärzten behandelt, was nahezu der Gesamtbevölkerung entspricht. Diese Behandlungen summierten sich auf beeindruckende 728,5 Millionen ambulante Behandlungsfälle im selben Jahr1. Diese Zahlen unterstreichen die zentrale Rolle der ambulanten Versorgung im deutschen Gesundheitswesen.
Die ambulante Versorgung zeichnet sich durch eine enorme Kontaktdichte aus. Die Hausärzte, Fachärzte und Psychotherapeuten in ihren Praxen kommen übers Jahr auf rund eine Milliarde Kontakte mit ihren Patientinnen und Patienten3. Dabei zeigen die Daten des Statistischen Bundesamts, dass im Jahr 2022 mit fast 578 Millionen vertragsärztlichen Behandlungsfällen sogar mehr geleistet wurde als vor der Pandemie8. Diese Zahlen demonstrieren eindrucksvoll die Leistungsfähigkeit und Bedeutung der ambulanten Versorgungsstrukturen.
Ärztliche Ressourcen in der ambulanten Versorgung
Die personelle Ausstattung des ambulanten Sektors hat sich in den letzten Jahrzehnten deutlich verstärkt. Im Jahr 2023 waren insgesamt 168.285 Ärztinnen und Ärzte ambulant tätig, was eine Steigerung um rund 28 Prozent im Vergleich zum Jahr 2002 (131.329) darstellt5. Diese ambulant tätigen Ärzte machen einen substantiellen Anteil der gesamten Ärzteschaft aus. Von den insgesamt 428.474 Ärztinnen und Ärzten in Deutschland im Jahr 2023 entfallen 39,3 Prozent auf den ambulanten Sektor, während 51,8 Prozent in Krankenhäusern beschäftigt sind5.
Die Arztdichte hat sich in Deutschland seit den 1980er Jahren mehr als verdoppelt und belief sich im Jahr 2022 auf durchschnittlich einen Arzt für 198 Einwohner. Allerdings existieren erhebliche regionale Unterschiede: Während in Hamburg eine Ärztin oder ein Arzt rund 127 Einwohner versorgt, betreut in Brandenburg eine Ärztin oder ein Arzt etwa 246 Einwohner5. Diese Diskrepanz verdeutlicht die Herausforderungen bei der gleichmäßigen Verteilung ärztlicher Ressourcen zwischen urbanen und ländlichen Regionen.
Wandel der Beschäftigungsstrukturen im ambulanten Sektor
Die Beschäftigungsformen im ambulanten Sektor unterliegen einem deutlichen Wandel. Die überwiegende Mehrheit der niedergelassenen Ärzte und Psychotherapeuten ist nach wie vor "klassisch" in der eigenen Praxis tätig, was im Jahr 2023 auf 124.653 Personen zutraf7. Allerdings wählen immer mehr Mediziner flexiblere Arbeitsformen: Im Jahr 2023 entschieden sich erstmals mehr als 50.000 für eine Anstellung anstelle einer Selbstständigkeit und mehr als 60.000 für eine Teilzeitbeschäftigung. Seit 2013 hat die Teilzeit-Tätigkeit sogar ein Plus von 235 Prozent verzeichnet, während sich die Anzahl der Anstellungen im gleichen Zeitraum verdoppelt hat7.
Ambulante Pflegedienste und spezialisierte Versorgungsangebote
Neben der ärztlichen Versorgung umfasst der ambulante Sektor auch ein breites Spektrum an Pflegediensten. Im Jahr 2023 gab es 15.549 ambulante Pflegedienste in Deutschland, was einen kontinuierlichen Anstieg seit 2009 (12.026) dokumentiert4. Diese Entwicklung verdeutlicht den wachsenden Bedarf an ambulanter Pflege in einer alternden Gesellschaft.
Im Bereich der Palliativversorgung existieren in Deutschland rund 1.500 ambulante Hospizdienste, davon etwa 230 speziell für Kinder und Jugendliche. Ergänzt wird dieses Angebot durch 403 Teams der Spezialisierten ambulanten Palliativversorgung (SAPV), von denen 36 auf die Versorgung von Kindern und Jugendlichen spezialisiert sind6. Diese Zahlen verdeutlichen die zunehmende Bedeutung ambulanter Versorgungsangebote auch in spezialisierten medizinischen Bereichen.
Resiliente Strukturen während der Pandemie
Die ambulante Versorgungsstruktur hat sich während der COVID-19-Pandemie als besonders resilient erwiesen. Während die Fallzahlen in den Krankenhäusern mit Beginn der Pandemie im Frühjahr 2020 um mehr als 13 Prozent einbrachen und bis Ende 2022 auf diesem Niveau verharrten, war der pandemiebedingte Rückgang in den 70.000 Haus- und Facharztpraxen mit nur gut drei Prozent deutlich geringer8. Diese Zahlen belegen die Stabilität und Anpassungsfähigkeit des ambulanten Sektors auch unter krisenhaften Bedingungen.
Finanzielle Herausforderungen im ambulanten Sektor
Trotz der wachsenden Bedeutung der ambulanten Versorgung steht der Sektor vor erheblichen finanziellen Herausforderungen. Nach Berechnungen des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung (Zi) klafft in der ambulanten ärztlichen Versorgung eine Finanzierungslücke von mindestens 1,8 Milliarden Euro8. Während die Ausgaben für die ambulante Versorgung zwischen 2019 und 2022 nur um 7,9 Prozent stiegen und in den ersten drei Quartalen 2023 sogar nur noch um 1,1 Prozent zunahmen – Werte, die deutlich unter der Inflationsrate liegen – wird real an der ambulanten Versorgung der 74 Millionen gesetzlich versicherten Patientinnen und Patienten gespart8.
Fazit zur ambulanten Versorgung in Deutschland
Die ambulante Versorgung in Deutschland stellt mit ihren rund 168.000 Ärztinnen und Ärzten, 15.500 Pflegediensten und etwa 730 Millionen jährlichen Behandlungsfällen ein tragenden Pfeiler des Gesundheitssystems dar. Trotz steigender Patientenzahlen und der bewiesenen Resilienz während der Pandemie steht der Sektor vor erheblichen strukturellen und finanziellen Herausforderungen. Der Trend zu mehr Anstellungen und Teilzeitbeschäftigungen sowie die ungleiche regionale Verteilung der ärztlichen Versorgung erfordern angepasste gesundheitspolitische Strategien. Die Sicherstellung einer nachhaltigen Finanzierung und attraktiver Rahmenbedingungen für den ambulanten Sektor bleibt eine zentrale Aufgabe, um die medizinische Versorgung der Bevölkerung auch in Zukunft auf hohem Niveau gewährleisten zu können.
Die ambulante Versorgung in Deutschland stellt mit ihren rund 168.000 Ärztinnen und Ärzten, 15.500 Pflegediensten und etwa 730 Millionen jährlichen Behandlungsfällen ein tragenden Pfeiler des Gesundheitssystems dar. Trotz steigender Patientenzahlen und der bewiesenen Resilienz während der Pandemie steht der Sektor vor erheblichen strukturellen und finanziellen Herausforderungen. Der Trend zu mehr Anstellungen und Teilzeitbeschäftigungen sowie die ungleiche regionale Verteilung der ärztlichen Versorgung erfordern angepasste gesundheitspolitische Strategien. Die Sicherstellung einer nachhaltigen Finanzierung und attraktiver Rahmenbedingungen für den ambulanten Sektor bleibt eine zentrale Aufgabe, um die medizinische Versorgung der Bevölkerung auch in Zukunft auf hohem Niveau gewährleisten zu können.
1,8 Mill.
Finanzierungslücke bundesweit
Szenarien
In einem ersten Zyklus widmen wir uns dem offenen Gespräch zur Zukunft der niedergelassenen Versorgung in Deutschland. Die unterschiedliche Situation zwischen Stadt und Land und das Empfinden, dass Menschen Ihre Gesundheitsbeziehung zum Arzt zunehmend neu denken, soll uns als Leitgedanke dienen, dieses Verhältnis kulturell zu hinterfragen. Teilnehmen sollten konstruktiv eingestellte Haus- und Fachärzte, Vertreter von Kammern und Vereinigungen. Sehr gern auch Bürgerinnen und Bürger, die auf diese Versorgungsform angewiesen sind.
Rekonstruktion
Wie geht es …
Die Diskurskampagne zum Praxiszukunftsgesetz steht derzeit noch am Anfang. Wir haben einige Vorbereitungen geleistet und blicken auf über 20 Jahre Erfahrung in der Arbeit mit niedergelassenen Haus-, Facharzt- und Zahnarztpraxen. Für Zahnärztinnen und Zahnärzte planen wir noch in diesem Jahr eine eigene Diskursgruppe. Melden Sie sich gern, wenn Sie daran mitarbeiten möchten.
Immer kostenfrei
Public
Unsere öffentlichen Konsultationen zu »Doing Futures« steht allen interessierten Personen offen. Individuelle Zukunftsberatungen bieten wir gerne nach vorheriger Terminvereinbarung an.
Tätiges Zusammenhandeln im Diskurs
Zugang zu allen Sitzungen eines Kampagnenzyklus
Horizonterweiterung und Inspiration frei Haus
Whiteboard, Dokumentation und Discord Channel
ZEITGESCHENK+ jederzeit
Aktuelle Kampagnen
Laufzeit 12+ Monate
Enterprise
Als Unternehmen sind Sie wahlweise in eigener »Doing Futures« Mission unterwegs. Für beratend tätige Organisation eignet sich unsere Ansatz als Ergänzung für bestehende Mandate.
Unternehmensberatung für Cultural Strategic Foresight
Tätiges Zusammenhandeln mit Teams, Abteilungen und Bereichen
Projektserver und Dokumentation
Workshops, Instructional Design und In-House-Seminare
Integration in Ihre Geschäftsmodell
Projektanfrage stellen
ab 3.600 €/Jahr
Mitgliedschaft
Führungskräfte, Gruppen und Netzwerke. Ärztinnen und Ärzte, Praxisinhaber. Jeder andere Gesundheitsunternehmen findet hier Anschluss an eine Community im Sinne des »Doing Futures«.
Individuelle Betreuung
Ideal für Führungskräfte in eigene Mission
Projektmanagement und Dokumentation
Dokumentation, Recherche und Match-Making
Regelmäßiger Jour fixe
Briefing vereinbaren
Integrativ
White Label
Institutionen finden in uns einen verlässlichen Partner, um gemeinsam im Sinne ihrer Kunden und Partner an bevorzugten Zukunftsszenarien zu arbeiten. Vermitteln Bieten Sie Orientierung durch Progressive Antizipation.
Durchführung öffentlichkeitswirksamer Diskurse
Hybrides Veranstaltungskonzept
Integration von »Doing Futures« in Ihr Geschäftsmodell
Externe Projektbegleitung und -leitung
Tätiges Zusammenhandeln mit Kunden, Partnern, …
Rücksprache halten
Wir nennen es Teilgabe.
Was wir suchen, ist kein bloßes Mitmachen, sondern echtes Mitgestalten. Ob als Mitglied oder im Rahmen einer besonderen Zusammenarbeit: Wir setzen auf ein Miteinander, das für alle passt.
Vielleicht beginnt alles mit ein paar Zeilen.
Wenn Sie mögen, starten wir ganz entspannt – mit einer kleinen Korrespondenz auf Augenhöhe. Hier geht’s zur Möglichkeit, eine Brieffreundschaft zu beginnen.
Und wenn mehr daraus wird?
Wenn Sie sich eine engere Verbindung vorstellen können – im Sinne einer gemeinsamen Idee oder partnerschaftlichen Zusammenarbeit – freuen wir uns über ein direktes Gespräch. Gönnen Sie sich doch ein persönliches ZEITGESCHENK+ – eine Gelegenheit, sich ganz unkompliziert kennenzulernen.
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