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Phase: Ideologie

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Californication

Die Kalifornische Ideologie, eine Fusion von Hippie-Gegenkultur und Silicon-Valley-Kapitalismus, propagiert digitale Freiheit, verstärkt jedoch soziale Ungleichheiten und ignoriert gesellschaftliche Probleme. Sie hat sich zur dominanten Ideologie der digitalen Welt entwickelt und wird als mystische Lösung für die Widersprüche der virtuellen Klasse kritisiert.

Verfasst von: Frank Stratmann

Digital Literacy

Update vom 07.07.2025

Die Kalifornische Ideologie (Californication)

Die Kalifornische Ideologie, oft auch als »Californication« bezeichnet, ist ein kritisches Konzept, das erstmals 1995 von Richard Barbrook und Andy Cameron in ihrem gleichnamigen Essay beschrieben wurde. Diese Ideologie entstand aus einer einzigartigen Verschmelzung scheinbar widersprüchlicher Elemente: dem kulturellen Bohemianismus von San Francisco mit den Hightech-Industrien des Silicon Valley.

Grundprinzipien der Kalifornischen Ideologie

Im Kern ist die Kalifornische Ideologie eine paradoxe Fusion von:

  • Gegenkultur der Hippies und deren libertären Werten

  • Unternehmerischer Kapitalismus des Silicon Valley

  • Techno-Utopismus und dem Glauben an die befreiende Kraft der Technologie

  • Anti-staatliche Haltung bei gleichzeitiger Abhängigkeit von staatlicher Förderung

  • Individualismus und dem Versprechen universeller digitaler Freiheit

Historischer Kontext

Die Ideologie entstand in den Nachwehen der kulturellen Umwälzungen der 1960er Jahre. Während die Gegenkultur der Hippies und die Neue Linke für soziale Revolution und gegen imperialistische Expansion kämpften, befürworteten konservative Kräfte unter Ronald Reagan uneingeschränkten privaten Unternehmergeist. Was zunächst als unversöhnlicher Gegensatz erschien, verschmolz in den folgenden Jahrzehnten zur Kalifornischen Ideologie.

Widersprüche und Kritik

Kritiker der Kalifornischen Ideologie betonen mehrere zentrale Widersprüche:

  • Sie propagiert digitale Freiheit, während sie wirtschaftliche und soziale Ungleichheiten verstärkt

  • Sie leugnet ihre Abhängigkeit von staatlicher Finanzierung und Förderung

  • Sie ignoriert bewusst gesellschaftliche Probleme wie Rassismus, Armut und Umweltverschmutzung

  • Sie verspricht Ermächtigung durch Technologie, während sie tatsächlich neue Formen der Dominanz schafft

  • Sie kombiniert linke kulturelle Werte mit neoliberalen Wirtschaftsvorstellungen

Aktuelle Relevanz

Heute wird die Californication als dominante Ideologie der digitalen Welt betrachtet, die weit über das Silicon Valley hinaus globalen Einfluss hat. Sie prägt unser Verständnis von Technologie, Fortschritt und digitaler Kultur. Philosophen wie Markus Gabriel kritisieren diese Ideologie als eine Form des »kalifornischen Menschenbildes«, das darauf abzielt, den Menschen und seinen Körper durch Technologie zu überwinden oder zu ersetzen.

Die Californication-Ideologie hat sich zu einer »heterogenen Orthodoxie für das Informationszeitalter« entwickelt und wird von ihren Kritikern als eine mystische Lösung für die widersprüchlichen Einstellungen der »virtuellen Klasse« betrachtet – jener digitalen Handwerker und Tech-Unternehmer, die zwischen freiheitlichen Idealen und wirtschaftlichem Opportunismus schwanken.

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Frank Stratmann

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Ich bin Frank Stratmann – ein Cultural-Foresight-Analyst und Designer für deliberative Kommunikation.
Bekannt als @betablogr.

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