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Phase: Neue Strategie

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New Moral Health Economy

Die New Moral Health Economy (NMHE) stellt einen Paradigmenwechsel im Gesundheitswesen dar, der Daseinsfürsorge und das Wohlbefinden der Menschen in den Mittelpunkt rückt. Sie fordert eine Neubewertung von Effizienzkriterien, die nicht nur finanzielle Kennzahlen, sondern auch Versorgungsqualität und Patientenzufriedenheit berücksichtigen. Die NMHE integriert das Konzept der planetaren Gesundheit und erkennt die Verbindung zwischen menschlicher und ökologischer Gesundheit an. Praktische Ansätze zur Umsetzung umfassen neue Messinstrumente, partizipative Governance und transformative Investitionen. Eine gerechtere Verteilung von Gesundheitsressourcen und ein präventionsorientierter Ansatz sollen langfristige Kosteneinsparungen und eine gesündere Bevölkerung fördern.

Verfasst von: Frank Stratmann

Gesundheitspolitik

Update vom 29.09.2025

Anwendungsbereich der NMPE

Die New Moral Health Economy (NMHE) stellt eine spezifische Anwendung der NMPE-Prinzipien im Gesundheitswesen dar. In diesem Kontext wird die Daseinsfürsorge und das Wohlbefinden der Menschen ins Zentrum wirtschaftlichen Handelns gerückt, was einen fundamentalen Perspektivwechsel gegenüber rein marktorientierten Ansätzen bedeutet.

Daseinsfürsorge als wirtschaftlicher Leitgedanke

Im Rahmen einer New Moral Health Economy wird die Gesundheitsversorgung nicht primär als Kostenfaktor oder Wachstumsmarkt betrachtet, sondern als gesellschaftliche Kernaufgabe, die auf dem Prinzip der Daseinsfürsorge basiert. Dies bedeutet eine Abkehr von der Ökonomisierung des Gesundheitswesens hin zu einer bedarfsorientierten Versorgungsstruktur, bei der der Patient als Mensch - nicht als Kunde oder Kostenfaktor - im Mittelpunkt steht.

Diese Neuausrichtung hat weitreichende Implikationen für Gesundheitssysteme in Deutschland und der EU. Sie erfordert eine Neubewertung von Effizienzkriterien, bei der nicht allein finanzielle Kennzahlen, sondern auch Parameter wie Versorgungsqualität, Zugänglichkeit und Patientenzufriedenheit als Erfolgsindikatoren herangezogen werden.

Planetare Gesundheit als ökonomischer Rahmen

Die NMHE integriert das Konzept der planetaren Gesundheit (Planetary Health) als ökonomischen Rahmen. Sie erkennt an, dass menschliche Gesundheit untrennbar mit der Gesundheit des Planeten verbunden ist. Folglich müssen gesundheitsökonomische Entscheidungen die ökologischen Auswirkungen berücksichtigen und innerhalb der planetaren Grenzen getroffen werden.

Diese Sichtweise führt zu innovativen Ansätzen in der Gesundheitsökonomie, etwa durch:

  • Integration von Umweltkosten in gesundheitsökonomische Berechnungen

  • Entwicklung nachhaltiger Lieferketten für medizinische Produkte

  • Förderung von Präventionsmaßnahmen, die sowohl der menschlichen als auch der ökologischen Gesundheit dienen

  • Kreislaufwirtschaftliche Ansätze im Gesundheitssektor

Erweitertes Verständnis von Public Health

Die NMHE erweitert das Verständnis von Public Health über den traditionellen öffentlichen Gesundheitssektor hinaus. Sie integriert Konzepte wie Health Equity (gesundheitliche Chancengleichheit) und erkennt strukturelle Determinanten von Gesundheit an. Gesundheitsökonomische Entscheidungen werden damit in einen breiteren sozialen Kontext gestellt.

Diese Perspektive führt zu einer Neubewertung gesundheitspolitischer Prioritäten:

  • Investitionen in soziale Determinanten von Gesundheit werden als ökonomisch sinnvoll anerkannt

  • Gesundheitliche Ungleichheiten werden als wirtschaftliche Ineffizienz betrachtet

  • Präventive Maßnahmen erhalten eine höhere ökonomische Bewertung

  • Gemeinschaftsorientierte Gesundheitsansätze werden gefördert

Praktische Ansatzpunkte für eine NMHE

Die Umsetzung einer New Moral Health Economy erfordert konkrete Transformationsschritte im Gesundheitswesen:

  • Neue Messinstrumente: Entwicklung alternativer Kennzahlen zur Bewertung gesundheitsökonomischer Erfolge, die über finanzielle Indikatoren hinausgehen und gesellschaftliche Wertschöpfung abbilden

  • Partizipative Governance: Stärkere Einbeziehung von Patienten, Bürgerinnen und Bürgern in gesundheitspolitische Entscheidungsprozesse

  • Wertschöpfungsorientierung: Fokus auf die tatsächliche Wertschöpfung für Patienten statt auf Mengenausweitung oder Kostenreduktion

  • Transformative Investitionen: Öffentliche Investitionen in gesundheitsfördernde Infrastrukturen, die sowohl soziale als auch ökologische Ziele berücksichtigen

Wirtschaftliche Vorteile einer moralischen Gesundheitsökonomie

Eine NMHE bietet zahlreiche wirtschaftliche Vorteile für Gesundheitssysteme und Volkswirtschaften:

Erstens führt eine gerechtere Verteilung von Gesundheitsressourcen zu einer gesünderen Gesamtbevölkerung, was die Produktivität steigert und gesundheitsbedingte Arbeitsausfälle reduziert. Zweitens ermöglicht ein präventionsorientierter Ansatz langfristige Kosteneinsparungen, indem teure Behandlungen vermieden werden. Drittens fördert die Integration ökologischer Nachhaltigkeitskriterien Innovationen im Gesundheitssektor, die neue Märkte und Beschäftigungsmöglichkeiten schaffen können.

Die New Moral Health Economy repräsentiert somit nicht nur eine ethische Neuausrichtung des Gesundheitssektors, sondern auch einen wirtschaftlich tragfähigen Ansatz für zukünftige Herausforderungen wie demografischer Wandel, steigende Gesundheitskosten und ökologische Krisen.

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Frank Stratmann

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Ich bin Frank Stratmann – ein Cultural-Foresight-Analyst und Designer für deliberative Kommunikation.
Bekannt als @betablogr.

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