Mensch
Digital Humanism
Digital Literacy
ID BTBLGR-CMP-32
Kapitel 12.54
Technologieverdrossenheit
Ethische Technologie-Kompetenzförderung
Technologieverdrossenheit beschreibt einen Zustand mentaler und emotionaler Erschöpfung durch übermäßige Nutzung technischer Geräte und ständige digitale Vernetzung, was zu Konzentrationsproblemen, verminderter Produktivität und negativen Auswirkungen auf Beziehungen führt.
Verfasst von: Frank Stratmann
BTBLGR-CMP-32
Update vom 14.04.2025
Die unaufhaltsame Durchdringung des Alltags mit → Technologie und der ständige Druck zur Anpassung und Nutzung führen bei vielen Menschen zu einem Phänomen, das als Technologieverdrossenheit oder Technology Fatigue bezeichnet wird.
Gemeint ist ein Zustand mentaler und emotionaler Erschöpfung, der durch die übermäßige Nutzung technischer Geräte und die dauerhafte digitale Vernetzung entsteht. Anders als allgemeiner Stress ist diese Form der Ermüdung spezifisch auf die Anforderungen digitaler Kommunikation und Interaktion zurückzuführen.
Typische Symptome sind geistige Erschöpfung nach längerer Bildschirmzeit, Konzentrationsprobleme, verminderte Produktivität, Überforderung durch Informationsflut und permanente Benachrichtigungen sowie ein zunehmender Motivationsverlust. Die Ursachen liegen in der Informationsüberlastung, dem Druck ständiger Erreichbarkeit, exzessiver Bildschirmnutzung und dem Zwang, technologisch Schritt zu halten.
Technologieverdrossenheit wirkt sich negativ auf die Arbeitsleistung aus, da sie Fokus und Kreativität beeinträchtigt. Zugleich betrifft sie das Privatleben. Beziehungen können darunter leiden, Hobbys verlieren an Reiz, und es entstehen Gefühle von Isolation oder Entfremdung.
Damit ist Technologieverdrossenheit eine unmittelbare menschliche Folge der von Hartmut Rosa beschriebenen Logik der Beschleunigung und der Allgegenwart technischer Lösungen (→ Technologieresonanz). Sie verweist auf die Schattenseite eines Systems, das permanente Konnektivität zur Norm erhebt und dabei die Grenzen menschlicher Belastbarkeit oft übergeht.
ID BTBLGR-CMP-32
Kapitel 12.54
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