Frederick
"Frederick" von Leo Lionni erzählt von einer kreativen Maus, die in schweren Zeiten Sonnenstrahlen und Poesie sammelt.
Text dazu von: Frank Stratmann
BTBLGR-LIT-10
Update vom 29.03.25
Frederick ist ein Bilderbuch des Kinderbuchautors Leo Lionni. Es erzählt die Geschichte einer künstlerisch veranlagten Maus, die sich vom materialistischen Sammeln ihrer Artgenossen abwendet, um stattdessen immaterielle Schätze wie Sonnenstrahlen, Farben und Poesie zu sammeln. Die Geschichte thematisiert den Wert von Kunst und Kreativität, besonders in schwierigen Zeiten.
In einer alten Steinmauer lebt die Feldmaus Frederick mit ihrer Familie auf einem verlassenen Bauernhof. Während alle anderen eifrig Vorräte für den nahenden Winter sammeln, sitzt Frederick scheinbar untätig herum. Als seine Familie ihn fragt, warum er nicht mithelfe, erklärt er, dass er Sonnenstrahlen, Farben und Wörter für die kalten, grauen und langen Wintertage sammele. Mit Einbruch des Winters leben die Feldmäuse von ihren gesammelten Vorräten. Doch der Winter zieht sich hin, und die Vorräte werden knapp. In dieser Zeit wird Frederick nach seinen besonderen Vorräten gefragt – und er teilt mit seiner Familie die gesammelten Sonnenstrahlen zum Wärmen, die Farben gegen die winterliche Tristesse und schließlich die Worte in Form eines Gedichts.
Das Bilderbuch »Frederick« von Leo Lionni: Eine detaillierte Analyse
Das Kinderbuch »Frederick« von Leo Lionni ist seit seiner Erstveröffentlichung zu einem zeitlosen Klassiker der Kinderliteratur geworden. Diese detaillierte Betrachtung liefert wichtige Informationen zur Entstehung, Veröffentlichung und Rezeption dieses besonderen Bilderbuchs.
Erstveröffentlichung und Erscheinungsdatum
»Frederick« wurde erstmals am 14. April 1967 vom Verlag Pantheon Books in New York veröffentlicht. Es handelt sich um ein 28-seitiges Bilderbuch, das sowohl geschrieben als auch illustriert wurde, von Leo Lionni 1. Die Erstausgabe erschien als gebundenes Buch mit Schutzumschlag und wurde später, im Jahr 1995, neu aufgelegt.
Besonders bemerkenswert ist, dass die deutsche Übersetzung bereits im selben Jahr (1967) erschien. Sie wurde von Günter Bruno Fuchs übersetzt und im Kölner Middelhauve Verlag veröffentlicht2. Dies zeugt von der unmittelbaren internationalen Anerkennung, die das Werk erfuhr.
Zur Geschichte des Buches
Die deutsche Ausgabe von »Frederick« erfreut sich fortdauernder Beliebtheit und erscheint mittlerweile in der 21. Auflage (2024) im Verlag Beltz & Gelberg. Die hohe Auflagenzahl – bereits bis 1991 wurden 529.000 Exemplare der deutschen Ausgabe gedruckt – verdeutlicht die anhaltende Popularität des Werkes über Generationen hinweg.
Das Buch gewann 1968 die angesehene Auszeichnung »Caldecott Honor« für seine Illustrationen. Inhaltlich wird es oft mit der Äsop-Fabel »Die Ameise und die Heuschrecke« verglichen, bietet jedoch eine alternative Perspektive auf den Wert von Kunst und Poesie.
In Deutschland wurde »Frederick« für den Deutschen Jugendliteraturpreis nominiert und inspirierte sogar kulturelle Adaptionen wie das Kinderlied »Farben für den Winter« von Rolle Kalkbrenner (1990) und den Song »Frederick« des Rappers Simon Slomma (2021).
Leo Lionni selbst sagte über seine Kinderbücher: »Von all dem, was ich in meinem Leben getan habe, hat mich wenig so sehr und so tief befriedigt wie meine Kinderbücher«.
Diese zeitlose Geschichte über den Wert von Kreativität, Poesie und die Kraft der Vorstellungskraft begeistert auch nach mehr als 50 Jahren weiterhin Kinder und Erwachsene weltweit.
BTBLGR-LIT-10
978-3-407-77040-0
Aktuell
Theorie Praktischer Vernunft
Kultur der Digitalität
Lanz & Precht – Litaneien aus der Kemenate
Precht: Das Ende des Westens
Moralischer Fortschritt in dunklen Zeiten
Jung & Naiv Spezial: Analyse der Bundestagswahl
Alles unter dem Himmel
Die große Gereiztheit
Der Einfluss von generativer KI auf kritisches Denken
Über Freiheit
Frederick
Weitere Stücke in der Domäne Health Promotion
Mehr zur Dimension