Digitaler Humanismus

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Künstliche Intelligenz und echte Menschen

Notizen zum Gespräch zwischen Sascha Lobo und Ranga Yogeshwar im Podcast Tech, KI & Schmetterlinge vom

Text from:Digital Literacy

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Update from 7/8/25


Am 2. Juli 2025 trafen sich Ranga Jogeshwar und Sascha Lobo im Podcast »Tech, KI und Schmetterlinge«, um sich – ganz nach meinem Geschmack – über die Konkurrenz des Bewusstseins zwischen Menschen und sogenannter künstlicher Intelligenz zu besprechen.

Die Folge »Künstliche Intelligenz und echte Menschen …« ist aus unterschiedlichen Gründen hörenswert. Ich habe versucht, die für mich wichtigen Aspekte herauszuhören, und habe einige Literaturnotizen dazu verfasst.

Die folgenden Notizen entstanden mithilfe von Snipd. Später habe ich die Notizen reflektiert und hier sind meine verdichteten Gedanken zur Folge, ohne dabei der Chronologie des Gesprächs zu folgen.

KI als Blackbox und die Bedeutung des Prozesses

Ranga Yogeshwar betont ein zentrales Problem im Umgang mit der Künstlichen Intelligenz. Ranga reicht diese kurz vor Ende der Folge noch hinein. Beginnen wir einmal dort.

Der Wissenschaftsjournalist bemängelt die produktzentrierte Entwicklung derzeitiger generativer KI-Lösungen. Bild- und Textgeneratoren versenken den kreativen Schaffensprozess, der dem Menschen eigen ist. Selbstwirksamkeit würde ich ergänzen, stellt sich genau dann ein, wenn alles Ringen einen Wert hatte. Die derzeitige Herangehensweise der großen Mitspieler im KI-Game ist eine andere. Wir prompten unsere Aufforderung für ein Sonnenblumenfeld und erfahren ein Ergebnis. Wie es konkret zustande kam, wissen wir nicht, auch wenn uns manche Modelle die einzelnen Phasen anzeigen, damit wir ungefähr nachvollziehen können, welche Fährte die KI genommen hat. Ranga sagt wörtlich dazu:

Wir Menschen und auch der Spaß, den wir haben, sind gekoppelt an den Prozess.

Die Freude, die wir bei der tätigen Auseinandersetzung mit einer Beschäftigung erfahren, ist nicht ersetzbar. Einig sind wir uns, dass entfremdende Tätigkeiten bei der KI besser aufgehoben sein könnten. Seltsamerweise wird aber genau das, was Menschen beim entschleunigenden Prozess des Schreibens erleben, wenn sich neue Gedanken einreihen, die wir nie gehabt hätten, wenn wir einen Text selbst geschrieben hätten, attraktiv (eben) produktzentriert präsentiert.

Der Prozess bereichert unser Leben. In Systemen betreiben wir schon eine ganze Weile Prozessoptimierung, weil wir vieles, das sich messen lässt, auf seine Art verbessern können. Der kreative und teilweise emergente Schaffensprozess, der uns Menschen ausmacht, gehört weiterhin nicht dazu oder sollte es nicht.

Reduktion des Menschen und KI-Intelligenz

Das bringt uns zu einem weiteren kritischen Punkt. In Yogeshwars Analyse ist die Reduktion des Menschen auf messbare Aspekte aus unterschiedlichen Gründen problematisch. Ich habe dazu selbst schon einiges aufgeschrieben und bleibe trotz aller Verheißungen dabei, dass das menschliche Bewusstsein ein nicht naturalistisches Phänomen ist. Der Mensch ist, wenn überhaupt, nur in Teilen algorithmisierbar. Wir denken jedoch mit aufkommenden Versprechungen zur AGI und ASI, dass wir schon kurz davorstehen, dass die Maschinen uns ersetzen könnten. Sicher auch etwas, das viele Menschen derzeit verunsichert und einen realistischen Optimismus infrage stellen kann.

Dieser Reduktionismus ist gefährlich, weil wir hinsichtlich dessen, was wir unter Intelligenz verstehen, eine Verschiebung in Richtung ökonomischer Prinzipien erkennen können. Das klingt fast logisch, wenn wir uns überlegen, was wir hinsichtlich der Mathematisierung im vorherigen Jahrhundert veranstaltet haben. Die Berechenbarkeit des Menschen ist allerdings nicht gegeben.

Yogeshwar vergleicht dies mit dem Unterschied zwischen Menschen und Schülern. In der Schule wird ein Mensch auf seine Leistungen in einzelnen Fächern reduziert:

In der Schule sagt man einfach nur, da gibt es das Fach Mathe und Physik und sonst was. Das ist wichtig, und wenn du gut Mathematik kannst oder Physik oder Englisch, dann bist du ein guter Schüler. Das sagt aber gar nichts über den Menschen aus.

Diese Reduktion ist problematisch, da sie die Vielfalt und Tiefe des menschlichen Lebens ausblendet und nur das berücksichtigt, was sich messen und quantifizieren lässt.

Technische Grundlagen der KI

Ranga Yogeshwar erläutert, dass KI auf neuronalen Netzen und Matrizenoperationen basiert, die dazu dienen, Fehler in lernfähigen Netzwerken zu minimieren. Er kritisiert jedoch, dass dies eine »massive Einschränkung von dem Wunder des Lebens« darstellt, selbst wenn viel Geld und Ressourcen investiert werden.

Die mathematischen Grundlagen der KI haben historische Wurzeln. Ranga erklärt, dass die Arithmetik ursprünglich aus dem »Krämertum und dem Militär« stammt. Dabei spielten das Zählen von Ressourcen (wie Tomaten, Schafen, Rindern) und das Organisieren von Soldaten eine wesentliche Rolle. Diese grundlegenden Konzepte der Quantifizierung und Organisation bilden auch heute noch die Basis für algorithmusbasierte Systeme.

Mit Krämertum verweist Ranga auf die historische Praxis des Kleinsthandels, insbesondere des Verkaufs von Waren in einem Geschäft oder an einem Stand. Es ist untrennbar mit der Entwicklung des Handels in der Menschheitsgeschichte verbunden, da der Handel – und damit auch das »Zählen von Dingen«, das Bewerten und Tauschen – eine der grundlegendsten wirtschaftlichen Aktivitäten ist, die die Menschen frühzeitig entwickelt haben. Es ist ein Begriff, der die Evolution von der einfachen Tauschwirtschaft hin zu komplexeren Handelssystemen und der Entstehung von Berufen wie dem des Händlers oder Krämers widerspiegelt.

Damit wäre die technische Grundlage von KI eine logische Folge, hauptsächlich der Versuch, alles und jedes mit einer Zahl auszudrücken. Der Mensch hat es weit gebracht damit; inklusive aller Vor- und Nachteile.

Entwicklung und Effizienz von KI-Modellen

Ein zentrales Thema im Gespräch ist die Effizienz und Entwicklung von KI-Modellen. Mich hat dieser Teil besonders fasziniert. Vielleicht müssen wir die aktuellen KI-Modelle mit den Großrechnern der Anfangszeit des Computings vergleichen. Erste Rechner füllten ganze Räume und waren sehr energieintensiv und teuer. Vergleichbar mit der Situation heute. Das menschliche Gehirn verbraucht nur etwa 20 Watt und ist trotzdem zu erstaunlichen Leistungen fähig, während aktuelle KI-Systeme enorme Ressourcen benötigen. Setzen wir das Alter der Erde als Planeten an, liegt dem menschlichen Gehirn mit all seinen unbekannten Phasen vor jeder humanoiden Theorie eine Entwicklungszeit von 4,5 Milliarden Jahren zugrunde. Die KI ist gerade einmal einige Jahrzehnte alt.

Um das etwas einzuordnen. Die Prognosen zum Strombedarf von KI-Rechenzentren zeigen einen besorgniserregenden Trend: KI-Systeme basieren auf Graphics Processing Units (GPUs), die signifikant stromintensiver als herkömmliche Chips sind. Ein Rack mit KI-Servern kann zwischen 30 und 100 Kilowatt (kW) verbrauchen, verglichen mit etwa 7 kW für traditionelle Server-Racks. Nvidia GPUs, die für KI-Anwendungen entwickelt wurden, benötigen fünf- bis zehnmal mehr Strom und erzeugen entsprechend mehr Wärme als Standard-Prozessoreinheiten. Bis 2030 könnte der weltweite Strombedarf von Rechenzentren das Dreifache des Niveaus von 2023 erreichen, was dem heutigen Gesamtverbrauch Indiens entspricht.

Für Yogeshwar liegt die Zukunft nicht im bloßen »Hochskalieren« von Modellen, sondern in der Entwicklung effizienterer, kleinerer und smarter Systeme. Er sieht hier eine Chance für Europa. Während amerikanische und chinesische Ansätze oft dem Prinzip »je größer, je besser« folgen, könnten europäische Entwickler auf ressourcenschonendere Alternativen setzen und sich auf mittelfristige Sicht einen Wettbewerbsvorteil sichern.

Als Beispiel wird das chinesische Modell DeepSeek erwähnt, das mit einem Bruchteil der Energie arbeitet und dennoch effiziente Ergebnisse liefert. Sascha Lobo fügt hinzu, dass solche Entwicklungen zu Modellen führen könnten, die auf einzelnen Geräten laufen, sogar ohne Internetverbindung.

Definition und Wandel des Intelligenzbegriffs

Jetzt springen wir noch einmal an den Anfang des Gesprächs. Ranga Yogeshwar betont, dass es bis heute keine klare Definition von Intelligenz gibt, was die Diskussion über KI kompliziert macht. Der Begriff der Intelligenz hat sich im Laufe der Zeit immer wieder verschoben, oft auch aus ökonomischen Motiven. Wie oben bereits erwähnt.

Tatsächlich würde ich versuchen, eine Definition von Intelligenz einfließen zu lassen.

Intelligenz beschreibt die Fähigkeit eines Systems (sei es biologisch oder künstlich), komplexe Probleme zu lösen, zu lernen, zu verstehen und sich anzupassen. Sie umfasst mehrere Dimensionen:

  • Kognitive Intelligenz: die Fähigkeit zum logischen Denken, zum Verstehen abstrakter Konzepte und zum Lösen komplexer Probleme.

  • Emotionale Intelligenz: Die Fähigkeit, eigene und fremde Emotionen zu erkennen, zu verstehen und angemessen darauf zu reagieren.

  • Soziale Intelligenz: Die Kompetenz, in sozialen Situationen angemessen zu handeln und Beziehungen aufzubauen.

  • Kreative Intelligenz: die Fähigkeit, neuartige Lösungen zu finden und innovative Ideen zu entwickeln.

Im Gegensatz zu aktuellen KI-Systemen, die auf statistischen Mustern und Wahrscheinlichkeiten basieren, ist menschliche Intelligenz tief mit Bewusstsein, Intentionalität und einem verkörperten Verständnis der Welt verbunden. Während KI in bestimmten eng definierten Bereichen beeindruckende Leistungen zeigen kann, fehlt ihr das umfassende Verständnis und die integrative Fähigkeit menschlicher Intelligenz.

Historisch gesehen wurden verschiedene Gruppen (wie Frauen oder Menschen anderer Ethnien) als weniger intelligent betrachtet, basierend auf fragwürdigen Messungen wie der Gehirnmasse. Yogeshwar sieht hier Parallelen zur aktuellen Debatte um KI und warnt vor einer »ökonomisch motivierten« Verschiebung des Intelligenzbegriffs. Ich hatte das oben schon angedeutet.

Auswirkungen auf Gesellschaft und Kommunikation

Die Auswirkungen von KI auf die gesellschaftliche Kommunikation sind laut Yogeshwar besonders besorgniserregend. Er argumentiert, dass Information nicht automatisch zu mehr Aufklärung führt. Vor 100 oder auch noch vor 50 Jahren hätten wir anders darüber gesprochen. Informationen waren stets Mangelware oder nur sehr mühsam zu erheben. Wissen und Erkenntnis als verinnerlichte Informationen sind noch einmal etwas anderes.

Die Flut an KI-generierten Inhalten und Fake News erschwert die Unterscheidung zwischen echt und unecht, was die Gesellschaft destabilisieren kann. Yogeshwar erklärt:

Zivilisierte Gesellschaften sind total angewiesen auf eine klare und gute Kommunikation. Und wenn ich diesen Kanal zumache, dann ist das ein bisschen so, als würde ich das Nervensystem einer Gesellschaft intoxikieren.

Diese »Intoxikation« hat weitreichende Folgen. Von psychischen Auswirkungen wie Depression bis zu beruflichen Veränderungen durch Automatisierung. Lobo stellt dem eine hoffnungsvollere Perspektive entgegen. Vielleicht führt die zunehmende Verbreitung von KI-Tools dazu, dass besonders jüngere Menschen ein stärkeres Bewusstsein dafür entwickeln, dass mediale Inhalte gefälscht sein können.

Was Sascha Lobo da sagt, wirkt ein wenig zu optimistisch. Ich werde mich nicht am Generationen-Bashing beteiligen, bemerke jedoch, dass wir Kultur als Veredelung eines Ergebnisses von Kommunikation erkennen dürfen, wenn alles gut geht. Die Geschichte lehrt uns, dass besonders dann vieles schiefgeht, wenn die Bildung und die Deliberationen einer Gesellschaft im Sinne einer Zeitkollision nicht mehr Schritt halten mit technologischen Entwicklungen oder der Normativität des Faktischen. Derzeit erleben wir mit, wie sich in den USA eine Kulturrevolution Weg bahnt, und ganz offensichtlich ist das nicht nur politisch motiviert.

Europäische Souveränität

Ein wichtiges Anliegen für Yogeshwar ist die technologische Souveränität Europas. Er warnt vor neuen Abhängigkeiten von technologischen Entwicklungen außerhalb Europas, insbesondere im Bereich der KI. Gerade erst haben wir die Abhängigkeit von Energie gespürt, und selbst sie ist nicht vollständig ausgeräumt. Da müssen wir zur Kenntnis nehmen, dass KI entweder aus den politisch bereits instabilen USA kommen oder aus China.

Europa verfügt derzeit nur über begrenzte Kapazitäten, um eigenständig fortschrittliche KI-Technologien zu entwickeln und zu kontrollieren. Die Abhängigkeit von US-amerikanischen und chinesischen Tech-Konzernen birgt Risiken für die politische und wirtschaftliche Souveränität Europas.

Yogeshwar zieht hier Parallelen zur Energieversorgung: »Wir haben bei der Energieversorgung verstanden, dass es keine gute Idee ist, sich nur von einer Nation abhängig zu machen.

Und wir sind gerade dabei, genau diesen massiven Fehler zu machen, uns digital abhängig zu machen.

Philosophische Perspektiven: Sokrates und die Schrift

Der Einfluss von KI ist heute schon gegeben. Viele Menschen wähnen sich in Sicherheit, und tatsächlich wird die KI nichts über Nacht ändern. Einzelne Branchen mögen ihr Momentum erfahren. Jedoch hat der Mensch immer wieder bewiesen, wozu Skeptizismus in der Lage ist, wenn es ums Ganze geht. Wir erleben mutmaßlich etwas Schleichendes, das an den Trickle-Down-Effekt erinnert. Ein Einsickern von Praktiken in unsere bisherigen Prozesse. Wir hatten oben bereits angedeutet, was es bedeutet, wenn wir vom Prompt zum Produkt springen.

Interessanterweise zieht Yogeshwar hier historische Parallelen zur Einführung der Schrift. Er erwähnt, dass Sokrates die schriftliche Überlieferung ablehnte, weil er glaubte, dass sie das lebendige und dynamische Denken nicht erfassen könne. Für Sokrates war der Dialog die einzige Möglichkeit, Wahrheit gemeinsam zu erforschen und zu hinterfragen. Das geschriebene Wort betrachtete er als unflexible Momentaufnahme, die das tiefe Verständnis und die lebendige Diskussion behindert. Über viele Jahrhunderte haben wir uns dann einem Shift hinsichtlich der Rationalitätsmodelle gewidmet. Das mündliche Rationalitätsmodell erfuhr mit der Einführung der Schrift eine komplementäre Entwicklung, die später mit der Einführung des Buchdrucks fortgesetzt wurde. das szenitistische Weltbild hervorbrachte, das wir bis heute pflegen und bisweilen beginnen zu hinterfragen.

Vor vielen Jahren habe ich mich mit dem Weltbild der Rhetorik und dem Buchdruck als Treiber der Entdeckung des Subjekts beschäftigt. Das medientheoretische Essay hat mich in der Auseinandersetzung mit der Bedeutung des Internets und damit, warum so viele Menschen in den ersten Jahren aus der Stresstoleranz kippten, geprägt.

»Konzepte, Sprache und kulturelle Mythen sind ›performativ, indem sie erschaffen‹, und Sprache ist ›konstitutiv für die Realität‹. Dies geht über die bloße Beeinflussung der Realität durch Weltbilder hinaus; es legt nahe, dass sie diese aktiv erschaffen. Der Akt der Artikulation eines Weltbildes durch den Diskurs formt aktiv die soziale und materielle Welt.

Diese Perspektive passt hervorragend zu unseren Überlegungen zur KI und dem Wandel des Intelligenzbegriffs. Wenn Sprache und Konzepte die Realität konstituieren, dann prägt auch unser Diskurs über KI, wie wir diese Technologie wahrnehmen und einsetzen. Analog zu Sokrates’ Bedenken gegenüber der Schrift können wir fragen, wie KI unser Weltbild und unsere Kommunikation verändert. Der Vergleich zwischen dem Aufstieg des Internets und seiner Bedeutung bis in die intimsten Lebensbereiche hinein hinkte noch. Mit der KI haben wir es womöglich mit einem Shift zu tun, der eher mit dem Buchdruck zu vergleichen ist. Allerdings benötigt das jetzt tatsächlich nicht mehr Hunderte Jahre. Es wird keine Epoche der Renaissance oder die Wiederholung einer Zeit der Aufklärung wie in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts geben. Wir werden damit innerhalb eines Jahrzehnts umgehen müssen und dürfen hoffen, dass die Dialektik der Aufklärung sich nicht wieder rein instrumentell vergallopiert.

Dieser historische Teil der Debatte wirft interessante Fragen zur aktuellen KI-Diskussion auf. Wie verändert eine neue Technologie unsere Art zu denken und zu kommunizieren? Welche Aspekte des Menschseins gehen möglicherweise verloren?

Der Bruch zur Aufklärung durch den Einfluss von KI

Auch Yogeshwar sieht einen fundamentalen »Bruch zur Aufklärung« durch die zunehmende Bedeutung von KI. Die Aufklärung betonte die Bedeutung von Vernunft, kritischem Denken und kausalem Verstehen – Aspekte, die durch die »Blackbox« der KI untergraben werden könnten.

Er beobachtet, dass viele Menschen bereit sind, KI-Systeme zu nutzen, ohne zu verstehen, wie diese zu ihren Ergebnissen kommen. Ein Großteil der Anwender sagt klar, sie verwendeten KI auch dann, wenn sie sie nicht verstehen. Das mag mit dem Auto und anderen Technologien heutzutage auch schon so sein. Eine KI, die sich in unserem kognitiven Vermögen einrichtet, hat jedoch keinen Autoschlüssel, den ich abziehen kann.

Diese Entwicklung führt potenziell zu einem »digitalen Orakel«, das wichtige Entscheidungen trifft (z. B. bei Personaleinstellungen), ohne dass die Gründe nachvollziehbar sind.

Diese Entwicklung steht im Gegensatz zum aufklärerischen Ideal der Kausalität von Ursache und Wirkung und könnte langfristig unser Verständnis von Wissen und Wahrheit verändern.

Zeitgeschenk

Lass uns gern über diesen und andere Texte und Erkenntnisse diskutieren. Wenn Du den Text bis hierher gelesen hast, darfst Du Dir ein +ZEITGESCHENK aus meinem Kalender greifen. Quasi als Gutschrift der Zeit, die Du hier mit meinem Gedanken zur Podcastfolge von Sascha Lobo und Ranga Jogeshwar verbracht hast. Sprich mich gern an, wenn Du mehr über kulturelle Vorausschau erfahren möchtest.


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