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Methode

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Themenzentrierte Interaktion (TZI)

Cultural Strategic Foresight

Die Themenzentrierte Interaktion (TZI) ist ein methodischer Rahmen für die Moderation interdisziplinärer Teams im Cultural Strategic Foresight. Sie fördert die Gruppenbildung, berücksichtigt individuelle Bedürfnisse und unterstützt eine produktive Atmosphäre während des gesamten Prozesses, insbesondere im Onboarding. TZI hilft, Vielfalt als Ressource zu nutzen und Herausforderungen in heterogenen Teams zu meistern.

Verfasst von: Frank Stratmann

99.31

Update vom 04.07.2025

Die Themenzentrierte Interaktion (TZI) nach Ruth Cohn bietet einen wertvollen methodischen Rahmen für die Moderation von Gruppenprozessen im Cultural Strategic Foresight (CSF) Framework. Besonders in der Onboarding-Phase ist TZI ein kraftvolles Instrument, um heterogene Teams zu formen und eine produktive Arbeitsatmosphäre zu etablieren.

Warum TZI für das CSF-Onboarding?

Das CSF-Framework ist ein mehrstufiger Prozess zur Analyse kultureller Treiber und deren Auswirkungen auf zukünftige Entwicklungen. Die erste Phase - das Onboarding - legt das Fundament für den gesamten Prozess. Hier kommen oft Personen mit unterschiedlichen fachlichen Hintergründen, Perspektiven und Kommunikationsstilen zusammen. TZI unterstützt dabei, diese Vielfalt produktiv zu nutzen, statt sie zum Hindernis werden zu lassen.

Das TZI-Dreieck im CSF-Kontext

Als Moderator:in eines CSF-Prozesses sollten Sie das TZI-Dreieck im Blick behalten:

  • ICH: Die individuellen Bedürfnisse, Expertisen und Perspektiven jedes Teilnehmenden im CSF-Prozess

  • WIR: Die Gruppenbildung und -dynamik des interdisziplinären CSF-Teams

  • ES/THEMA: Die inhaltlichen Aspekte des CSF-Frameworks und die zu bearbeitende Frage, das Problem oder der Gegenstand der Beratungen.

All dies eingebettet im GLOBE – den organisatorischen, zeitlichen und räumlichen Rahmenbedingungen, in denen der CSF-Prozess stattfindet.

Praktische Anleitung für Moderator:innen

1. Vorbereitung des Onboardings

  • Gestalten Sie den Raum und die Atmosphäre so, dass alle drei Pole des TZI-Dreiecks berücksichtigt werden

  • Planen Sie explizit Zeit für die Gruppenbildung ein – dies ist kein Luxus, sondern notwendige Investition

  • Bereiten Sie Übungen vor, die sowohl fachlichen Austausch als auch persönliches Kennenlernen ermöglichen

2. Durchführung des Onboardings

  • Einstieg: Beginnen Sie mit einer Vorstellungsrunde, die über Namen und Funktion hinausgeht. Fragen Sie nach Motivation, Erwartungen und Expertise.

  • Balance herstellen: Achten Sie darauf, dass weder Sachebene noch Beziehungsebene zu kurz kommt. Eine rein technische Einführung ins CSF-Framework ist ebenso unzureichend wie ein reines Kennenlernprogramm.

  • Partizipative Klärung: Ermöglichen Sie dem Team, gemeinsam Arbeitsweise, Kommunikationsregeln und erste inhaltliche Fokussierungen zu entwickeln.

3. TZI-Prinzipien in der Moderation

  • Chairperson-Postulat anwenden: Ermutigen Sie alle Teilnehmenden, Verantwortung für ihre Beteiligung zu übernehmen. »Sei dein eigener Chairman« bedeutet im CSF-Kontext: Jeder bringt aktiv seine Perspektive ein.

  • Störungen Vorrang geben: Nehmen Sie Widerstände, Unklarheiten oder Konflikte ernst und adressieren Sie diese, bevor sie den CSF-Prozess blockieren.

  • Balance der drei Faktoren: Achten Sie kontinuierlich darauf, dass weder die Sacharbeit (ES) noch die Gruppendynamik (WIR) noch die individuellen Bedürfnisse (ICH) dauerhaft vernachlässigt werden.

TZI als kontinuierliches Element im CSF-Prozess

TZI sollte nicht nur im Onboarding, sondern während des gesamten CSF-Prozesses als methodische Grundlage der Moderation dienen.

  • In der Dekonstruktionsphase: Balancieren Sie analytische Tiefe mit gruppendynamischen Prozessen

  • In der Szenarienbildung: Achten Sie auf verschiedene persönliche Zukunftsperspektiven und deren Integration

  • In der Rekonstruktionsphase: Unterstützen Sie die Gruppe dabei, gemeinsame Perspektiven zu entwickeln

Besondere Herausforderungen interdisziplinärer Teams

Gerade bei heterogenen Teams im CSF-Prozess ist TZI besonders wertvoll.

  • Unterschiedliche Fachsprachen transparent machen und übersetzen

  • Implizite Hierarchien oder Dominanzen bestimmter Disziplinen ausbalancieren

  • Die Vielfalt der Perspektiven als Ressource statt als Hindernis erlebbar machen

Konkrete Interventionsmöglichkeiten

  • Meta-Kommunikation anregen: »Wie sprechen wir miteinander? Verstehen wir uns?«

  • Reflexionsrunden einbauen: »Wie erleben wir den Prozess? Was benötigt jede:r Einzelne und die Gruppe?«

  • Aktives Balancieren: Bei Dominanz eines Pols (z. B. zu starker Sachfokus) bewusst einen anderen Pol stärken

Ergo

TZI ist keine zusätzliche Methode neben dem CSF-Framework, sondern eine grundlegende Haltung und Herangehensweise für die Moderation. Sie ist kein Muss, um CSF zu betreiben, bietet aber eine wertvolle professionelle Perspektive, um den Prozess menschengerecht und effektiv zu gestalten. Als Moderator:in ist Ihre Aufgabe nicht nur die inhaltliche Führung durch den CSF-Prozess, sondern auch die bewusste Gestaltung eines Gruppenklimas, in dem verschiedenste Perspektiven zu einem reichhaltigen Zukunftsbild zusammenfließen können.

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Groundwork

Litanei

Systemische Ursachen

Weltbilder & Ideologien

Mythen & Metpahoriken

Szenarien

Neue Narrative

Neue Gewissheiten

Neue Anliegen

Neue Werte & Strategien

Iteration

Methoden

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Frank Stratmann

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Ich bin Frank Stratmann – ein Cultural-Foresight-Analyst und Designer für deliberative Kommunikation.
Bekannt als @betablogr.

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