German
Der Abschnitt der Dekonstruktion erfasst im Rahmen der Cultural Strategic Foresight die vom Causal Layered Analysis (CLA). Sie wurde von Sohail Inayatullah Ende der 1990er-Jahre entwickelt.
Die Causal Layered Analysis (CLA) ist eine Methode zur Dekonstruktion komplexer Phänomene. Sie zerlegt Oberflächenprobleme (Litanei) in ihre zugrundeliegenden systemischen Ursachen, Weltbilder und dominanten Diskurse sowie tief verwurzelte Mythen und Metaphern (Mythen und Metaphern).
Ziel ist es, alternative Zukunftsszenarien zu ermöglichen und transformative Lösungen zu entwickeln, indem verborgene Annahmen und Machtstrukturen aufgedeckt werden.
Die Dekonstruktion, als philosophische Methode primär mit Jacques Derrida verbunden, entfaltet ihre Legitimität als eine tiefgreifende analytische Perspektive. Sie hinterfragt die vermeintliche Eindeutigkeit und Stabilität von Begriffen, Texten und Diskursen, indem sie deren interne Widersprüche und selten hinterfragten Prämissen aufspürt. Es ist ein Verfahren, das die verborgenen Hierarchien und binären Oppositionen (Dichotomien) ans Licht bringt, die unser Denken oft unbewusst strukturieren.
Diese kritische Auseinandersetzung darf jedoch keineswegs in einem bloßen Relativismus münden, der jede Bedeutung für beliebig erklärt und somit die Grundlage für Erkenntnis und Kommunikation untergräbt.
Vielmehr ist die Dekonstruktion im Sinne eines konstruktiven Ansatzes stets als eine Form der Analyse zu verstehen. Sie dient nicht der Zerschlagung um ihrer selbst willen, sondern als ein Werkzeug, das das Verborgene zutage führt. Das Ziel ist nicht die Aggression gegen bestehende Strukturen, sondern das präzise Freilegen ihrer Fundamente und Implikationen. Wenn die Dekonstruktion ihre Aufgabe erfüllt, offenbart sie die Komplexität und Vielschichtigkeit der Wirklichkeit, ohne dabei in einer bloßen Negation zu verharren.
Sie ist kein Selbstzweck, sondern ein notwendiger Schritt, um zu einem nuancierteren Verständnis zu gelangen und somit den Weg für neue, reflektierte Schöpfungen zu ebnen. Sie ermöglicht eine kritische Distanz zu den eigenen Annahmen und eröffnet die Möglichkeit, über das Gegebene hinaus neu zu denken und zu gestalten.